Seit 2007 kann das Aecht Schlenkerla Rauchbier auch im Biergarten im Schlenkerla Dominikanerhof frisch vom Holzfass genossen werden. Gemütlichkeit auf historischem Pflaster vor der gotischen Kulisse des Dominikanerbaues, der heutigen Aula der Otto Friedrich Universität Bamberg.
Die Geschichte des Dominikanerklosters
Das Dominikanerkloster zu Bamberg wird am 8. Mai 1310 von Fürstbischof
Lavant - selbst ein Mitglied des Dominikanerordens - gegründet.
Die Finanzierung des bereits vorher begonnenen Baus der Dominikanerkirche
ist durch fürstbischöfliche
Ablässe sichergestellt. In den Jahren 1337 und 1340 erwirbt
das Kloster die westlich und östlich an die Kirche angrenzenden
Grundstücke und das Gotteshaus wird um einen Chor erweitert. Um
1400 zieht das bis dato benachbarte Gerichtshaus in die neue Inselstadt
(die heutige Fußgängerzone) und die Mönche nutzen den
freiwerdenden Raum für die Erweiterung des Langhauses, die Altäre
und Kunstwerke im Inneren des Dominikanerbaus werden dabei von privaten
Stiftern finanziert. Um 1450 wird das Kloster reformiert und im Zuge
der dadurch angeregten Bautätigkeit neue Klostergebäude zur
östlichen Regnitzseite hin errichtet, ebenso erfolgt eine Erneuerung
der Umbauung des Kreuzganges.
In den folgenden Jahrzehnten finden sich zahlreiche Urkunden zu Umbauten und Instandsetzungsarbeiten, während des 30jährigen Krieges (1618-1648) kommen diese jedoch weitgehend zum Erliegen. Nach dem Krieg tritt das Kloster in eine neue Bauphase ein: Die benachbarten Häuser "Unter den Störchen" (heute ein Teil des schon seit 1405 bestehenden Schlenkerla) werden hinzugekauft und ein Back- und Brauhaus eingerichtet. Zudem werden auch im rückwärtigen Teil zur Kasernstraße hin Gebäude erworben. Um 1740 wird der noch heute stehende Konventbau am Regnitzufer neu erbaut.
Die Säkularisation markiert einen Wendepunkt in der Nutzung des Gebäudekomplexes. Ab 1803 werden sämtliche Räumlichkeiten des Klosters dem königlich bayerischen Militär zugesprochen, die verbliebenen Dominikanermönche müssen nach Vierzehnheiligen umziehen. Die Kirche wird zum militärischen Magazin umgebaut, dazu werden zeitweise sogar Zwischendecken in den Sakralbau eingezogen. Im Konventbau findet sich in dieser Zeit neben den Unterkünften für Offiziere auch die Büchsenmacherei. Erst um 1890 wird der Dominikanerbau als Studienkirche für das "Neue Gymnasium" wieder einer angemessenen Verwendung zugeführt.
Nach dem Ersten Weltkrieg verpachtet der Bayerische Staat das Haus unter den Störchen an Michael Graser, den Bräu des Schlenkerla, der das Gewölbe aus dem 14. Jahrhundert freilegen und restaurieren läßt. Der übrige Teil des vormaligen Klosters bleibt jedoch unter militärischer Verwaltung. Nach dem Zweiten Weltkrieg wird der Dominikanerbau als "Kulturraum" die Heimstatt der weltweit bekannten Bamberger Symphoniker. Der Konventbau erhält eine neue Funktion als staatliches Ämtergebäude, ergänzt durch ein modernes Parkdeck zur Regnitz hin. Das ehemalige Lazarettgebäude, das "Haus unter den Störchen" sowie die restaurierte Hauskapelle werden dauerhaft Teil des Schlenkerla. 1993 ziehen die Symphoniker in die neue Konzerthalle an der Regnitz um und der Dominikanerbau erhält als Aula der Universität Bamberg eine neue Funktion. In 2011 wird die Deckenmalerei in der Dominikanerklause aufwändig restauriert.
Quelle: Tilmann Breuer: Die Kunstdenkmäler von Bayern, Bamberg, Bürgerliche Bergstadt, S. 394-405 | alle Schlenkerla Räumlichkeiten